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TELEPOLIS: Virtuelle Welten - reale Gewalt

TELEPOLIS: Virtuelle Welten - reale Gewalt
Autor: Florian Rötzer
Verlag: Heise Medien
Taschenbuch
Auflage: 1., Aufl.
Seiten: 180
ISBN-10: 3-88229-271-7
ISBN-13: 978-3-88229-271-8
ISBN: 3882292717
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Die Frage, wie Gewalt und Medien zusammenhängen, lässt sich nicht mit einem Satz oder nur aus einer Perspektive beantworten. Deshalb haben 16 Telepolis-Autoren in 20 Essays ihre Meinung, die Ergebnisse von Studien und neue Fragen in dem von Florian Rötzer herausgegebenen Buch Virtuelle Welten – reale Gewalt gebündelt. Auf knapp 190 Seiten formulieren die Autoren teilweise erst die Fragen zu den oft vorschnell gegebenen Antworten oder hinterfragen die gängigen Erklärungen der Öffentlichkeit zum Zusammenhang von Medien und Gewalt.

Die Einleitung übernimmt Florian Rötzer selbst mit dem Thema "Angst vor dem neuen Medium" und informiert über den Stand der Diskussion, bevor es dann um Fakten geht: Manuel Ladas' "Brutale Spiele(r)? - Eine Befragung von 2141 Computerspielern zu Wirkung und Nutzung von Gewalt" liefert mehr als nur gängige Vermutungen und fordert zum Umdenken bei bisherigen Schubladenkategorien auf. Nahtlos schließen sich die Betrachtungen aneinander an: "Gewalt und Medien, Gewalt durch Medien, Gewalt ohne Medien?" von Karsten Weber, "Gewalt ist eine Lösung – leider" von Mahha El-Faddagh und Michael Nagenborg, "Aktion 'Sauberer Bildschirm' - Wie der Krieg hinter seinem virtuellen Abbild verschwindet" von Hartmut Gieselmann.

Nie verschwindet die kritische Reflexion der Realität, in der wir leben, hinter den so leicht zu beschuldigenden virtuellen Scheinursachen. "Schöne Spiele, falsche Freunde - Theorie und Praxis des Kriegs in Computerspielen" von Konrad Lischka, "Das globale Übungsdorf" von Krystian Woznicki und "Clockwork America - Schulmassaker und tödliches Freistilringen in den USA" von Goedart Palm lassen die Grenzen zwischen Ursache und Wirkung verschwimmen und liefern statt Antworten unbequeme Fragen. Zwölf weitere Essays folgen, mit denen immer wieder Haltepunkte auf der rutschigen Diskussionsbühne um Gewalt und Medien angeboten werden.

Der Blick auf die Medien und die Gewalt ist in Virtuelle Welten – reale Gewalt gelungen. Wer nach einfachen Antworten und Schlagwörtern sucht, wird hier eher nicht fündig. Wer jedoch verstehen will, welche Faktoren und Bedingungen in der Diskussion relevant sind, erhält hier die nötige Diskussionsmunition. --Wolfgang Treß
Quelle:




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