David Bordwell, Professor an der University of Wisconsin, gehört zu jenen Filmwissenschaftlern, die ihr Fach als eigenständige Disziplin verstehen und es dennoch nach vielen Richtungen offen halten. Er greift unter anderem ältere, der Kunstgeschichte verwandte Theorien von Rudolf Arnheim und Erwin Panowsky auf, setzt sich mit der ontologischen Sehweise Andr Bazins auseinander, bedient sich der Semiotik und erschafft eine verständliche und im wahrsten Sinne des Wortes scharfsichtige Filmtheorie, die Fachleute und Laien gleichermaßen zu überzeugen und begeistern vermag. In Visual Style in Cinema - Vier Kapitel Filmgeschichte wendet sich Bordwell vier ausgewählten Perioden der Filmgeschichte zu, die durch originelle Filmbeispiele untermalt werden Die spezielle Bildsprache der Stummfilmära wird von einem schwedischen und einem amerikanischen Film illustriert, der frühe Tonfilm anhand einer Komödie von Howard Hawks. Der Abschnitt über die gleichzeitig einen Blick auf die östliche Tradition. Lola rennt ist für Bordwell der Ausgangspunkt für die Betrachtung der Gegenwart. Unter Betrachtung des populären Films und eines Massenpublikums grenzt sich Bordwell von einer elitären Wissenschaft ab, die den Zuschauer nur als abstraktes Konzept wahrnimmt. Bordwell geht zuallererst vom Material selbst aus dem Film, der Schnittfolge, der Einstellung, dem Bild. Kurz gesagt Er hilft uns, sehen zu lernen. Quelle:
|