In fünf seiner Texte setzte sich der Essayist, Literatur- und Zeitkritiker Walter Benjamin mit der Fotografie auseinander. Die Aufsätze "Kleine Geschichte der Photographie" und "Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit" beschäftigten sich ausdrücklich mit dem ersten technischen Bildmedium. Im Exposé zum Passagen-Werk, im zweiten "Pariser Brief" und in der Rezension zu Gisèle Freunds Schrift Photographie und Gesellschaft findet das Thema bemerkenswerte Erwähnungen. Der Kunsthistoriker Rolf H. Krauss stellt in seiner Untersuchung zunächst die Inhalte dieser Texte in chronologischer Reihenfolge vor. Er beschreibt das zunehmende Interesse der Kunstgeschichte an der Fotografie ab Mitte der 60er-Jahre und sieht in dieser Entwicklung einen Paradigmenwechsel im Denken über das Medium. Abschließend erörtert er die Rezeption der Texte Walter Benjamins zwischen 1970 und 1990 sowie deren Einfluss auf die zu dieser Zeit geführte Fototheoriediskussion. Die Veröffentlichung ist als kenntnisreiche Schrift für all diejenigen interessant, die sich mit der Fotografie oder dem Denken Walter Benjamins zu diesem Medium auseinandersetzten. --Stefan Meyer Quelle:
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