Ein Geldtransport wird überfallen. Die Täter gehen nach einem genauestens ausgeklügelten Plan und mit äußerster Brutalität vor. Ein Mann des Begleitschutzes stirbt -- von Kugeln durchsiebt -- ein anderer wird zum Krüppel geschossen. Kopf der Truppe ist Jean Fraiger, ein Anarchist, der Geld zur Unterstützung eines Arbeiterstreiks beschaffen soll. Als das schmutzige Geld vom Arbeiterkomittee zurückgewiesen wird, dreht Fraiger durch und arbeitet auf eigene Rechnung weiter. Leo Malet ist als Schöpfer des unvergleichlichen Nestor Burma bekannt und berühmt geworden, jenes anarchistischen Privatdetektivs, der seine Fälle in den verschiedenen Pariser Arrondissements auf höchst ungewöhnliche, zuweilen auch recht zweifelhafte Art und Weise, löst. Im vorliegenden Kriminalroman zeichnet Malet das beklemmende Psychogramm eines todessüchtigen Anarchisten. Es zeigt einen selbstzerstörerischen Helden, dessen Verbrechen teils bewußt, teils völlig unbewußt dem eigenen gewaltsamen Ende den Weg bereiten. Fraiger sieht sich von Feinden umgeben. Selbst Komplizen und politische Weggefährten bringt er scheinbar ohne jede Gefühlsregung um. Als er schließlich den Mann der geliebten Frau tötet und sich seine Liebe zu erfüllen scheint, steuert seine Tragödie endgültig auf den Höhepunkt zu. Malet erzählt seine Geschichte mit hohem Tempo und lakonischer Sprache aus der Sicht seines Helden Jean Fraiger, der, zum Selbstmord unfähig, seinen Tod durch andere vorbereitet. Beeindruckend ist die durchgehende psychologische Spannung, die Malet dabei aufrecht zu erhalten vermag. Das Buch ist der erste Teil der großartigen Schwarzen Trilogie, die durch die beiden Romane Die Sonne scheint nicht für uns und Angst im Bauch vervollständigt wird. Beide Romane können ebenfalls gar nicht genug empfohlen werden. --Ulrich Deurer Quelle:
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