Jacques Berndorf gilt nach mittlerweile acht Krimis in zehn Jahren als der Erfinder des "Eifel-Krimis" schlechthin -- selbstverständlich trägt jeder seiner Reißer die Eifel als Etikett im Titel. Für den Journalisten Siggi Baumeister ist es völlig unerklärlich, was den konservativen Bundestagsabgeordneten Jakob Driesch um vier Uhr früh in das kalte Wasser des Gebirgsflüsßchen Rur im wildromantischen Monschau treibt. Seine Leiche, von mehreren Schüssen einer Winchester durchsiebt, wird morgens aus den eisigen Fluten gezogen. Driesch, ein gutaussehender Mittfünfziger, arbeitete zusammen mit der jungen, lebenslustigen Annette von Hülsdonk und der Grünen-Abgeordneten Wilma Bruns an einem gigantischen Windkraftprojekt, das bei den dickköpfigen Eiflern nicht auf unumschränkte Zustimmung stößt. Ganz nebenbei geht es um EU-Fördergelder in Millionenhöhe. Liegt hier der Schlüssel für den Mord? Es scheint so, denn in kurzem Abstand werden auch Annette und Wilma tot aufgefunden. Doch dann entdeckt Baumeister ein verstecktes Liebesnest am Ufer der Rur und die Ermittlungen laufen in eine völlig andere Richtung. Die Zeit drängt. Siggi Baumeister soll für sein Magazin in Hamburg möglichst schnell einen aufklärenden Bericht abliefern und dabei kämpft er im privaten Bereich auf verlorenem Posten. Aus unerklärlichen Gründen ist sein Haus vollständig abgebrannt. Übrigens verwertet hier Berndorf, ebenso wie in seinen genauen landschaftlichen Beschreibungen, autobiographische Erlebnisse. Eifel-Sturm gehört nicht zu den nervenzerfetzenden Page-Turnern, doch es ist ein handwerklich solide gearbeiteter Krimi mit einer ordentlichen Portion Lokalkolorit. Eher erinnert das ganze an einen Blues, "der in die Eifel paßt, als sei er für diese Landschaft geschrieben." --Manuela Haselberger Quelle:
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