Nach dem Tod seiner Freundin Sonja kehrt der Kopenhagener Journalist Hannis Martinsson in seine alte Heimat auf die Färöer-Inseln zurück. Sie soll während einer Mittsommerfeier in den färöischen Bergen bei einem schweren Sturz ums Leben gekommen sein. Das besagt zumindest der Polizeibericht. Doch Hannis traut dieser offiziellen Version nicht und stellt eigene Recherchen zu dem mutmaßlichen Unfall an. Auch als sein alter Freund Hugo kurze Zeit später schwer „stürzt“ und sich beim Fall auf der Kellertreppe das Genick bricht, bleibt die Polizei seltsam zurückhaltend. Sollte auch das wieder ein „Unfall“ gewesen sein? Endstation Färöer erschien in der Originalausgabe bereits 1990 und ist der erste Roman einer mehrteiligen Serie um den Journalisten Hannis Martinsson. Der gebürtige Färinger Jógvan Isaksen wird es in Deutschland allerdings nicht leicht haben, sich mit diesem Erstling zu etablieren. Der Autor erzählt seine Story nicht etwa (klassisch skandinavisch) mit den Mitteln des Polizeiromans, sondern mit den Tricks und Kniffen des Detektivromans. Doch weil Isaksen sich zu streng an diese Erzählmuster hält, wirkt seine Geschichte um den einsamen und hartnäckigen Journalisten Mattis viel zu konventionell und naiv. Erst gegen Ende und nach einigen sich wiederholenden Handlungsmustern kommt sein Plot langsam in Schwung. Doch auch der Showdown überrascht den Leser dann nicht wirklich, sondern wirkt insgesamt enttäuschend. Punkte macht Isaksen aber durch die Beschreibung von Land und Leuten. Allein seine exotischen Handlungsorte und die Schilderung der wilden und rauen Natur der Färöer-Inseln machen das Buch lesenswert. Gleichzeitig zeigt der Roman sehr deutlich, dass nicht alles, was an Kriminalliteratur aus Skandinavien kommt, auch automatisch für hohes Spannungsniveau steht. --Robert Schmidt Quelle:
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