Wie kommt es, dass Tom Hanks John F. Kennedy treffen kann? Bei Forrest Gump geht es einem wie mit Science-Fiction-Filmen. Man weiß nie, ob man mehr von dem Illusionseffekt künstlicher Welten oder von der bohrenden Frage, wie sie das wieder gemacht haben, fasziniert sein soll. Das Lexikon der Special Effects hilft einem in jedem Fall weiter. Endlich gibt es ein Nachschlagewerk, das sowohl für Laien als auch für Experten umfangreich Auskunft über die Herstellung dieser Trick-Welten gibt, ohne dabei die Liebe zum Gegenstand zu verlieren. Rolf Giesen, Experte für 'Phantastischen Film und Künstliche Welten' ist selber Trickfilmer. Er kennt Theorie und Praxis -- und das merkt man seinem Lexikon positiv an. Egal, ob die "Camera obscura", "Motion Capture" oder die Kamerageschwindigkeit beim Modellfilmen erklärt wird, Giesen hält sich nicht lange mit monotonen Definitionen auf, sondern beschreibt ohne Umschweife, auf was es in der Praxis ankommt. Denn man kann es sich auch in der heutigen Zeit mit der neuen Tricktechnik schwer machen: Warum einen "telekinetisch vorbeifliegenden Turnschuh" kompliziert per "Travelling Mate" rotieren lassen, fragt sich Giesen, wenn man ihn genausogut an Drähten durch den Raum schießen kann? Neben vielen Abbildungen und Fotos (leider nur in Schwarzweiß) von Monster- und Dinofilmen ist das Lexikon auch eine Hommage an Walt Disney, der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Für die avancierteren Leser dient das Lexikon darüber hinaus als Branchenführer. Giesen liefert nebenbei ein "Who-is-Who in Special Effects", das von den wichtigsten Firmen und den Berühmtheiten der Branche berichtet. Damit hat Giesen ein Lexikon vorgelegt, das gleichermaßen ein Buch voller Geschichten wie voller Geschichte ist. Endlich ein Lexikon mit Bodenhaftung und Humor. Eine gute Einstiegsdroge für Interessierte, die noch keine SFX-Freaks sind. --Marcus Welsch Quelle:
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