"Ihr müsst dafür sorgen, dass das nicht vergessen wird. Damit in Erinnerung bleibt, was damals geschehen ist." Das waren die Worte, die Uwe-Karsten Heyes väterlicher Freund Willy Brandt im Fond seines Dienstwagens an ihn richtete, nach dem Heye ihm zuvor die Geschichte des Lebens seines Vaters erzählt hatte. Den Worten Brandts war ein langes Schweigen vorausgegangen. Und das aus gutem Grund: Was sein Mitarbeiter soeben vor ihm ausgebreitet hatte, war eine Familiengeschichte, in der sich die ganze Tragik des 20. Jahrhunderts in dem Schicksal zweier Menschen kristallisiert, das zugleich die existenzielle Bedeutung des Zufalls für Gedeih und Verderb, Gelingen und Misslingen des Lebens versinnbildlicht. "Vom Glück" war Heyes Eltern "nur ein Schatten" zuteil geworden: Vier Jahre durften sie miteinander verbringen. Dann beendete der Nationalsozialismus das junge Glück. Als der Krieg zu Ende war, mussten beide glauben, der andere sei tot. Der Vater als Soldat eines Strafbataillons in Stalingrad vermisst, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit also gefallen; die Mutter ausweislich der Passagierliste mitsamt der beiden Kinder mit der Gustloff von einem Torpedo versenkt. Als sich Vater und Mutter mitsamt ihren erwachsenen Kinder nach 20 Jahren dann doch wieder gegenüberstehen, begegnen sie sich als Fremde… Eine herzzerreissende Geschichte und ein außerordentliches Zeugnis deutscher Zeitgeschichte! -- Hasso Greb Quelle:
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