Alte, schmatzende Männer, britische Kneipenatmosphäre, wispernde Alte -- jede Person verfügt über einen ganz eigenen Charakter. Wie nicht anders zu erwarten, spricht der zurückhaltende Inspektor Jury mit sonorer Stimme und ist durch seine zurückhaltende Art schlicht und ergreifend sympathisch. Interessant ist die Komplexität der verschiedenen Fälle. Es geht nicht einfach nur um einen einzigen Mord oder einen Raub, sondern meist um eine Verflechtung von mehreren Handlungssträngen. Die Ermittlungsarbeit von Inspektor Jury mitzuerleben, ist spannend. Sowohl bei den Hammerschmiede-Morden als auch bei der Erbschleicherei oder der Verstümmelung einer weiblichen Leiche.

Köstlich ist die Zeichnung eines Sittengemäldes der britischen Gesellschaft. Dabei wird Wert auf Vollständigkeit gelegt. Denn blasierte Aristokraten sind ebenso vertreten wie derbe Spieler im Wirtshaus. Das grausamste Hörspiel ist unzweifelhaft "Inspektor Jury küsst die Muse". Allerhand derbe Sprüche und grausame Morde, insbesondere an Frauen, inklusive Verstümmelungen lassen einen frösteln. Selbst Anhänger von Horrorgeschichten werden auf ihre Kosten kommen. Die eigene Kombinationsgabe wird hingegen bei "Inspektor Jury sucht den Kennington-Smaragd" am meisten herausgefordert. Ein glänzend umgesetztes Krimivergnügen für viele entrückte Stunden, die viel zu schnell vorbeigehen. --Corinna S. Heyn

Hörspiel, Spieldauer rund 4 Stunden, 4 CDs.
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