Philipp Ardagh hat einen unaussprechlichen Namen. Allerdings sieht das nur auf den ersten Blick so aus, denn laut Ardagh spricht sich Ardagh "Harder" aus, wie in "Hit me harder", nur ohne das zweite "h". So jedenfalls hat es der irre Ire, der mit Frau und zwei Katzen in einem kleinen rauen Küstenort in England lebt, auf seiner Homepage selbst beschrieben. Harry Rowohlt ist einer, der mit seinem Faible für alles Irische und Schottische nicht nur Ardaghs Namen perfekt aussprechen kann. Er kann auch jenen (von ihm selbst übersetzten) Text über eine Figur blendend rezitieren, die den ausgeflippten Autor von annähernd 60 Büchern über Nacht berühmt werden ließ: Eddie Dickens heißt der dicke Knabe, der nach einer spektakulären Anreise in Furcht erregende Darbietungen im Anwesen seines wahnsinnigen Großonkels Jack und seiner wahnsinnigen Großtante Maud -- "Schlimmes Ende" mit Namen -- angekommen ist. Aber das dicke Ende kommt erst noch, als plötzlich ein Leichenwagen samt Sarg auftaucht, aus dem nach einer Ohren betäubenden Explosion der große Entfesslungskünstler Zucchini steigt. Kaum nötig zu erwähnen, dass Rowohlt mit whiskygeschwängerter Raucherstimme an Hand des folgenden hanebüchenen Abenteuers ein wahres Stimmfeuerwerk an Witz entfesselt. Mit Philipp Ardagh hat Harry Rowohlt, der bereits Schlimmes Ende umwerfend kongenial nachsprach, nicht nur den zerzausten Bart und eine (zumindest ähnliche) Brille gemein, sondern auch einen ausgeprägten Sinn für skurrilen Humor. Dass er nicht zwei Meter groß ist wie der Ire, fällt da kaum ins Gewicht. Als witziger Vorleser ist er eh der Größte. Und Furcht erregende Darbietungen ist sowieso eines der Highlights unter den Hörbüchern. Nicht nur für Kinder ab zehn Jahren. --Thomas Köster Lesung, 3 CDs, ca. 140 Minuten. Quelle:
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