Peter Berglars Werk kommt zurecht. Nicht bloß zum 500. Geburtstag Mores, nicht bloß, weil es seit langem seine erste vollgültige Biographie ist, obendrein aus der Feder eines Deutschen; auch in dem Sinn, in dem jedes intensiv und mit leidenschaftlicher Anteilnahme gearbeitete Geschichtswerk zur rechten Zeit kommt und die Gegenwärtigkeit aller Geschichte erweist. >Die Stunde des Thomas Morus< war, was man Zeitenwende, Umbruch, Krise nennt: die Neue Welt in Übersee, der neue, der souveräne, rationale und zentralistische Staat, die endgültige Spaltung des Christentums. Daran wurde so mancher mächtig, froh und fett, zum Beispiel König Heinrich der Achte von England. Daran ginge andere zugrunde, zum Beispiel sein Lordkanzler, Sir Thomas More. Er ging in dieser Welt daran zugrunde, weil er an eine andere glaubte und an Gerechtigkeit dort; weil er seinen katholischen Glauben nicht verraten wollte und die Ewigkeit über einige wenige Jahre längeren Lebens auf Erden setzte. Eine tragische Geschichte und, wie es im Wesen der Tragödie liegt, in ihrem Fortgang für den Leser voraussehbar. (...) Man hätte diesen Hergang nicht gerechter, feinfühliger für Nuancen, lebensnäher erzählen können, als es Berglar gelang. (Golo Mann)
Vielleicht das ergreifendste Buch von Peter Berglar. Ein ideales Geschenk. Quelle:
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