Home Sitemap | Datenschutz | Impressum 
Belletristik
Biografien & Erinnerungen
Krimis & Thriller
Börse & Geld
Business & Karriere
Computer & Internet
Erotik
FachbĂĽcher
Film, Kunst & Kultur
Kochen & Lifestyle
Lernen & Nachschlagen
Musiknoten
Naturwissenschaften & Technik
Politik & Geschichte
Ratgeber
Reise & Abenteuer
Religion & Esoterik
Science Fiction, Fantasy & Horror
Kinder- & JugendbĂĽcher







American Rap: US-HipHop und Identität

American Rap: US-HipHop und Identität
Autor: Jan Kage
Verlag: Ventil
Taschenbuch
Auflage: 2
Seiten: 156
ISBN-10: 3-930559-92-7
ISBN-13: 978-3-930559-92-3
ISBN: 3930559927
Preis: Preis und Verfügbarkeit anzeigen
weitere Infos | Rezensionen | kaufen

Als sich HipHop in den späten 1970er-Jahren in den New Yorker Stadtteilen Harlem und Bronx als eine neue Musikbewegung zu formen begann, hätte wohl niemand daran gedacht, dass sie jemals gleichberechtigt neben Soul, Jazz, Blues oder Reggae in den Plattenläden stehen würde. Selbst als Grandmaster Flash und Kurtis Blow in Deutschlands Diskotheken liefen, sprachen viele noch von einem kurzlebigen Trend. HipHop hat alle Zweifler abgestraft.

Der freie Autor und Journalist Jan Kage, der unter anderem für rap.de, Jungle World oder Intro schrieb, zeichnet in seinem Buch American Rap die Geschichte des einst als Wild Style bezeichneten Genres nach. Kage verzichtet auf eine langweilige Aufzählung chronologischer Ereignisse, um HipHop stattdessen in einen politischen und soziologischen Kontext einzubinden. Dass Kage das Thema "afroamerikanische Identität im HipHop" für seine Abschlussarbeit zum diplomierten Sozialwissenschaftler wählte, ist American Rap im ersten Teil spürbar anzumerken. Etwas akademisch handelt er so hoch interessante Themen wie die Sprache in schwarzer Musik ab, da bleibt dem B-Boy manchmal nur der Griff zum Fremdwörterlexikon. Auch das Englisch-Lexikon sollte zur Hand liegen, denn die Zitate werden nicht übersetzt.

Hat man sich durch die ersten Seiten gekämpft, beginnt der Lesespaß. Sehr transparent führt der bekennende HipHop-Fan Kage an die musikalischen Herkunftsorte heran, bindet politische Einflüsse (Nation Of Islam, Malcolm X, Black Panther) ein, erinnert an Traditionen und schafft Analogien vom HipHop zur Sklaverei. Mit wenigen Sätzen gelingt dem Autor die Erläuterung der DJ-Kultur, die Bedeutung der Graffitikunst und des Samplings. Beim Thema "Sample" fehlt vielleicht ein tieferer Einblick in die urheberrechtliche Problematik, denn schon seit langem behindern die Kosten und das Einholen von Sample-Rechten die künstlerische Entwicklung. Welche Entwicklung hätte (nicht nur) HipHop genommen, wären Samples schon in den frühen 80er-Jahren verhindert worden?

Klar, dass Kage sich Zeit für das Label Def Jam, Public Enemy, KRS-One, Wu-Tang Clan, Eminem, die Entmystifizierung des in der Reagan-Bush-Ära entstandenen Gangsta-Rap und oder die Native-Tongues-Family nimmt. Schade, dass die Label Cold Chillin', Wild Pitch und Tommy Boy genauso wenig Raum bekamen, wie der mit Ausnahmen von Queen Latifah Female Rap. Auch beim Thema "Illness" bleibt es bei den notorisch Verrückten ODB und Flavor Flav, was aber ist mit Kool Keith und dem Label Word Sound? Bei der Abhandlung des Themas "Gangsta Rap" und den wichtigsten Vertretern N.W.A. unterläuft Kage ein schwerer Fehler. Nicht die Band um Ice Cube befand sich erstmalig im Visier des FBI, schon 1964 belauschte die Behörde in einem ähnlichen Anfall von Sittenparanoia die Kingsmen wegen deren Hit "Louie, Louie". Dafür entschädigen die aufschlussreichen Interviews mit RZA und dem Spoken-Word-Künstler Mike Ladd.

Je nach musikalischem Geschmack, kann sich wohl jeder über das Fehlen etlicher Rap-Lieblinge beschweren, doch Jan Kage ging es um das Phänomen HipHop. Und das hat er Außenstehenden wie Insidern ein Stückchen näher gebracht. --Sven Niechziol
Quelle:




Kärcher-Produkte | Kärcher-Ersatzteile | Kärcher-Listenpreise
 Ein Service von mikewarth media. Powered by ISBN-Nr.de. Hosted by mwCMS