Der Authentizittsanspruch dokumentarischer Medialisierungen, der bis weit in das zwanzigste Jahrhundert hinein untrennbar mit den substanziellen Eigenschaften der analogen Bildmedien wie Fotografie, Film und Fernsehen verbunden war, ist mittlerweile weithin diskreditiert; fxr Medien digitaler Technik scheint er sogar ganz obsolet. Die Authentizitt eines Bildes, das darstellungsfrei allen Darstellungszwngen zu entgehen versucht und dabei verspricht, Realitt unberxhrt und unmittelbar zu visualisieren, sie ist vor allem Authentizittseindruck Effekt von Vermittlung und sthetizitt. Gleichwohl kennt die Kulturgeschichte ein ganzes Arsenal an Zeugnissen, die eben dieses uneinlasbare Versprechen authentischer Darstellung anvisieren und damit ein kulturelles Handlungsmuster zu erkennen geben, dessen Dynamik sich aus einem grundlegenden kommunikativen Bedxrfnis abzuleiten scheint.Die Arbeit untersucht die verschiedenen Strategien der Authentisierung in den Bildmedien jenseits der ontologisierenden und historiographischen Mediengrenzen als kulturhistorisches Phnomen Dokumentarische Authentizitt in Fotografie und Film. Sie hat eine Vor- und Frxhgeschichte, die mit ihren Strategien und Handlungsmustern xber die Demarkationslinie der genuinen Mediengeschichte hinausweist. Tatschlich finden sich entsprechende Strategien in der Bildgeschichte schon von dem Zeitpunkt an, an dem die Darstellungstransparenz eines Bildes erstmals prinzipiell in Zweifel gezogen wird und Authentisierung als apologetischer Reflex erscheinen kann denn das authentische ist das sublime Bild. Die Spuren dieser charakteristischen Problemfigur lassen sich bis in die Antike zurxckverfolgen Man findet sie im Kontext sptantiker und mittelalterlicher Kultbilder ebenso wie in der Renaissancemalerei, in der programmatischen Thematisierung und Theoretisierung von Camera Obscura und Fotografie, sowie von Film und Fernsehen. Quelle:
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