"Bei allem, was jemand tut, kommt es auf den richtigen Zeitpunkt und auf den richtigen Rhythmus an." Ein Grundsatz, der aus einem Leitfaden für modernes Management stammen könnte, und doch wurde er im 17.Jahrhundert geschrieben. Geschrieben von Miyamoto Musashi, ein Samurai jener Zeit, der in fünf kurzen, eher Kapiteln ähnlichen Büchern die hohe Kunst des Schwertkampfes zusammenfaßt. Dabei ist jeder Abschnitt einem der fünf Elemente zugeordnet. Das Buch der fünf Ringe, das der Weise der Schwertkunst, der er für die Japaner bis heute ist, schrieb, ist nicht einfach die Anleitung zur Handhabung von Schwert, Speer oder Lanze. Es ist vielmehr ein Bewußtseins-Training, eine Verhaltensschulung, eine "Anleitung für strategisches Handeln", wie es auch im Untertitel heißt. Kein Wunder also, daß japanische Geschäftsleute das Buch auch "als Handbuch für die Planung ihrer Verkaufskampagnen" benutzen. Das ausführliche und illustrierte Vorwort nimmt auf dem Weg zu fernem Geschichsterrain verständlich und erklärend an die Hand und ist in diesem Buch so wichtig wie das eigentliche Werk selbst. Es eröffnet dem Leser der westlichen Welt den nötigen Zugang und das Verständnis für Gedanken, Lebenseinstellungen und vor allem für Entwicklung und Tradition eines in unserer Zeit immer näher rückenden Landes. Musashis Lehre ist geprägt vom Zen Buddhismus, der Shinto-Religion und durch den Konfuzianismus und geschrieben in einer Zeit des großen Umbruchs in Japan, ein zeitlicher Abschnitt, der uns nicht unbedingt so geläufig ist wie die eigene Geschichte. Um so spannender die Einführung, die das eindrucksvoll vielseitige Leben des berühmten Schwertkämpfers Revue passieren läßt, der auch in der Meditation, der Malerei und der Bildhauerei Vollkommenheit anstrebte. "Wen immer du besiegst -- wenn dieser Sieg nicht auf dem beruht, was du gelernt hast, ist es kein wahrer Sieg." Wie wahr und zeitlos. --Barbara Wegmann Quelle:
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