Womit laufen Regisseure eigentlich zu den Geldgebern, um ihnen die Finanzierung eines Films von den Bankkonten zu leiern? Klar, mit einer guten Idee! Aber wie verkauft sich eine Idee, die man nur in den Köpfen der Kreativen findet? Die Lösung ist ein Comicstreifen, der das geplante Zelluloidwerk darstellt und so den Finanziers das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen soll. "Schönen Dank für die Info", werden Sie nun vermutlich sagen, "aber was hat das alles mit dem Buch The Matrix zu tun?" Sehr viel, denn genau dieser Präsentationscomic ist Hauptinhalt des Bandes. Hier hat man die Möglichkeit, einmal etwas zu sehen, was der normale Kinobesucher niemals zu Gesicht bekommt, und zwar in aller Ausführlichkeit. Und in höchster Druckqualität! Hunderte von Zeichnungen, mal schwarz-weiß, mal farbig, aus den Federn der Comic-Künstler Steve Skroce, Geoff Darrow und Tani Kunitake. Storyboards, die nicht nur der Filmfirma das Projekt schmackhaft machten, sondern dann auch "Teil des kreativen Prozesses waren", der The Matrix schließlich auf die Leinwand brachte. Dazu gibt es neben einigen Designentwürfen, dem kompletten Abspann und Zeichnungen zu geschnittenen Szenen auch noch das komplette Drehbuch in der am Set verwendeten Fassung. Schade ist bei dieser Materialfülle nur, dass man nicht mehr Storyboardentwürfen Bilder aus dem fertigen Film gegenübergestellt hat, dadurch wäre das Verständnis für den Prozess Filmemachen noch vertieft worden. Solche Anmerkungen bleiben aber nur eine Randerscheinung angesichts eines Prachtbands, der einem optisch den Atem raubt. Und dank dessen man nachvollziehen kann, wie die Gebrüder Wachowski das Okay der Produktionsfirma für den Science Fiction-Kult The Matrix bekamen. --Joachim Hohwieler Quelle:
|