Affen als die besseren Menschen? Nicht wirklich, aber schlechter als Erdlinge gehen sie mit den anderen Bewohnern ihres Planeten auch nicht um. Das erkannte 1968 Charlton Heston als notgelandeter Astronaut. Mark Wahlberg geht es in der Neuauflage von Planet der Affen nicht anders. Beide erleben eine verdrehte Welt, in der die vermeintlich wilden Tiere herrschen und Menschen weit unten auf der Zivilisationsleiter stehen. Diese grandiose Ausgangsidee gab dem Kinogenre Science Fiction einen kräftigen Stoß und begründete einen regelrechten Kult: Dem Ursprungsfilm schlossen sich in den 70er-Jahren gleich mehrere erfolgreiche Fortsetzungen an. Runde 30 Jahre später dann die Neuauflage durch Tim Burton (Mars Attacks!, Batman, Sleepy Hollow) mit noch realistischeren Primaten. Den Grundstoff für alle Filme lieferte ein Franzose: Pierre Boulle verfasste 1963 den SF-Roman Planet der Affen, in dem neben der kräftigen Portion Einfallsreichtum vor allem das Hintergründige fasziniert. Boulle hält uns Spitzenwesen der Evolution einen blank polierten Spiegel vor und pointiert ironisch unser menschliches Selbstverständnis. Diesen gesellschaftskritischen Ansatz hat Hollywood allerdings schon im ersten Affen-Film flach gebügelt -- zu Gunsten hervorragender Action. Auch die aktuelle Version von "Affe trifft Mensch" macht da keine Ausnahme. Tim Burtons neue Auslegung des Stoffs ist noch actionhaltiger als der affige Erstauftritt, hilft der Raumreisende den unterjochten Menschen doch beim Befreiungskampf. Der Blick in den Roman zum Film Planet der Affen offenbart also eine andere Geschichte, die schneller läuft als Boulles Originalwerk. Literarisch hält William T. Quick den Ball allerdings flacher, ist sein Buch doch eine drehbuchgestützte Novelization. Doch wo sind bei einem optischen Spektakel wie diesem die Fotos? Da muss der Making-Of-Band Planet der Affen. Neubearbeitung von Tim Burton herhalten. Dieser strotzt nur so von Abbildungen. Filmfotos, Planungsskizzen, Szenerien -- das Fan-Herz pocht schneller! Zudem findet sich das komplette Drehbuch, nachdem vorher umfassend über Tricktechnik, Masken oder Darsteller informiert wird. --Joachim Hohwieler Quelle:
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