Den Auftakt macht Lovecraft selbst mit der Proto-Cthulhu-Story "Dagon" und seinem stilbildenden Meisterwerk "Der Ruf des Cthulhu". Es folgt eine ganze Reihe von Autoren, die wie er einen Großteil ihrer Arbeiten in der Zeitschrift Weird Tales veröffentlicht haben, darunter der Conan-Schöpfer Robert E. Howard, der große Mystiker Clark Ashton Smith und Robert Bloch, dessen Roman Psycho Alfred Hitchcock weltberühmt gemacht hat.

Eine zweite Autorengruppe hat in den 60er- und 70er-Jahren die Großen Alten und Lovecrafts Mythologie in eine modernere Zeit transportiert. Beispielhaft seien hierfür Ramsey Campbell und Brian Lumley genannt. Campbell gelingt es vielleicht am besten, den Lovecraft’schen Stil nachzuahmen, ohne dabei klischeehaft zu wirken. Und Lumleys Novelle beweist, dass die Beschwörung kosmischen Grauens und eine Handlung mit viel Action einander nicht ausschließen müssen.

Fast könnte man sagen, dass Frank Festa mit seiner Buchreihe Bibliothek des Schreckens auf eben diese Anthologie hingearbeitet hat. Erfreulich hoch ist das Niveau der Übersetzungen, andererseits fehlen leider jegliche Informationen zu den Autoren und ihrem Publikationsumfeld. Bis auf die wirklich überflüssige Kürzestgeschichte "Das Siegel des Kutullu" sind alle Erzählungen lesbar bis herausragend und wecken hohe Erwartungen an den zweiten Band, Der Cthulhu-Mythos 1976-2002, der auch Welterstveröffentlichungen enthalten wird. Man darf gespannt sein! --Felix Darwin
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