Home » Politik & Geschichte » Deutsche Politik Sitemap | Datenschutz | Impressum 
Belletristik
Biografien & Erinnerungen
Krimis & Thriller
Börse & Geld
Business & Karriere
Computer & Internet
Erotik
Fachbücher
Film, Kunst & Kultur
Kochen & Lifestyle
Lernen & Nachschlagen
Musiknoten
Naturwissenschaften & Technik
Politik & Geschichte
  Deutsche Geschichte
  Geschichte nach Ländern
  Epochen
  Geschichte nach Themen
  Kriege & Krisen
  Personen der Weltgeschichte
  Geschichte allgemein
  Biografien & Erinnerungen
  Deutsche Politik
    Ãœberblick
    DDR
    Nachkriegszeit, Besatzung & Wiederaufbau
    Politisches System
    Wiedervereinigung
  Politik nach Ländern
  Politik nach Bereichen
  Politikwissenschaft
  Terrorismus & Extremismus
  Gesellschaft
  Bekannte Autoren
  Hörbücher
  Medien
  Software: Geschichte
  Software: Politik
  Zeitgeschichte auf DVD
  Zeitgeschichte auf Video
Ratgeber
Reise & Abenteuer
Religion & Esoterik
Science Fiction, Fantasy & Horror
Kinder- & Jugendbücher







Lügendetektor. Vernehmungen im besiegten Deutschland 1944/45

Lügendetektor. Vernehmungen im  besiegten Deutschland 1944/45
Autor: Saul K. Padover
Verlag: Ullstein Taschenbuch
Taschenbuch
Auflage:
Seiten: 336
ISBN-10: 3-548-75006-0
ISBN-13: 978-3-548-75006-4
ISBN: 3548750060
Preis: Preis und Verfügbarkeit anzeigen
weitere Infos | Rezensionen | kaufen

Als amerikanische Truppen im Herbst 1944 nach Deutschland vorstießen, folgte ihnen ein junger Offizier der Abteilung für psychologische Kriegsführung. Wie ein Ethnologe, "der in das Gebiet eines unbekannten Stammes eindringt", wollte Saul K. Padover erforschen, was in den Köpfen der Besiegten vorging.

Die Deutschen, denen er in den Flüchtlingslagern und besetzten Städten begegnete, waren noch nicht dem kollektiven Vergessen anheimgefallen. Ihre Antworten kamen ungefiltert und ihre Lügen waren leicht durchschaubar. Hitler hatte eine breite Anhängerschaft quer durch alle Schichten der Bevölkerung, und auch wer kein überzeugter Nazi war, dachte zumeist deutsch-national. Und eines ist ganz offensichtlich: das Wissen um die Verbrechen des Regimes war weiter verbreitet, als dies später gerne behauptet wurde. Warum sonst fürchteten sich viele vor einem Aufstand der Zwangsarbeiter und der Vergeltung der Sieger?

Lügendetektor offenbart die Seelenlage einer besiegten Nation: Selbstmitleid und kollektive Depression, Haß und unbelehrbare Arroganz, hartherzig und von einem vagen Schuldgefühl. Und derart autoritätshörig und dokumentengläubig, daß sich Padovers Kameraden zunächst amüsiert zeigten über diese "leidenschaftlichen Sammler von Papieren, zumal von amtlich beglaubigten, mit Unterschrift und Stempel versehenen Papieren", bis ihnen klarwurde, daß dies das Verhalten von Sklaven war, die Bürokraten anbeteten.

Ausweise waren etwas Heiliges, Menschen nicht. "Erst sehr viel später", schreibt Padover, "als ich in Buchenwald in einer Ecke die Leichenberge und in einer anderen die sorgfältig aufbewahrten Papiere der Ermordeten sah, wurde mir eine Eigentümlichkeit der Deutschen bewußt: es machte ihnen nichts aus, Menschen zu verbrennen, aber Dokumente wurden niemals verbrannt."

Padovers Buch, 1946 erstmals erschienen, hat in seiner schonungslosen Offenheit auch nach einem halben Jahrhundert nichts an Brisanz verloren.--Stephan Fingerle
Quelle:




Kärcher-Produkte | Kärcher-Ersatzteile | Kärcher-Listenpreise
 Ein Service von mikewarth media. Powered by ISBN-Nr.de. Hosted by mwCMS